Über unseren Ortsverein

„Rote Spuren“ in Moosbach

Geschichte des SPD-Ortsvereins Moosbach

Leicht hatten es die „Roten“ in unserem bäuerlich und konservativ geprägten Landstrich an der Grenze zu Tschechien noch nie. Trotzdem ist es erstaunlich, dass die Geschichte der SPD in unserem Raum zurückreicht bis ins Jahr 1881, als erstmals 5 Bürger aus Vohenstrauß ihre Stimme bei der Reichstagswahl dem Sozialdemokraten Grillenberger gaben.

Aus Regensburg wurden die Bezirksämter 1885 angewiesen, „die entstehenden sozialdemokratischen Bewegungen mit aller Aufmerksamkeit zu verfolgen, dem Fortschreiten derselben mit den zu Gebote stehenden Mitteln entgegenzutreten.“

Zunächst fand die Sozialdemokratie sonderbarerweise gerade in der bäuerlichen Bevölkerung unseres Raumes Zulauf. Es waren oft Kleinbauern, deren wirtschaftliche Lage nicht gerade rosig war. Aber auch die Arbeiterschaft der Glasschleifereien und Polierwerke tendierten zur Sozialdemokratie. Die Stimmung richtete sich gegen eine selbstherrliche Obrigkeit, die kein Interesse am Wohlergehen der „kleinen Leute“ hatte. So erstattete der Pfarrer aus Waidhaus Anzeige gegen 30 Bauern, die wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse am Sonntag nachmittags Erntearbeiten verrichtet hatten. In der „Fränkischen Tagespost“ vom 7.11.1892 wird berichtet, dass „soziale Bücher“ in „Eslarn, Tröbes, Rückersrieth, Wildstein, Oedpielmannsberg und Burgreswitz“ verteilt worden seien.

Über die Zeit der „Weimarer Republik“ liegen keine Unterlagen über die SPD in Moosbach vor. Als 1933 Hitler an die Macht kam und die SPD sich nach der flammenden Rede von Otto Wels als einzige Partei im Reichstag gegen Hitlers „Ermächtigungsgesetz“ stellte, war es lebensgefahrlich, Sozialdemokrat zu sein. Viele wanderten ins Konzentrationslager und bezahlten ihre Überzeugung mit dem Leben.

Sehr bald nach der NS-Diktatur wurde auch in Moosbach wieder ein SPD-Ortsverein gegründet. Bis heute ist unser wichtigstes Ziel, unseren Beitrag für soziale Gerechtigkeit und Wohlstand auch der „kleinen Leute“ in unserer Gemeinde und in der Gesellschaft zu leisten.

Zur Zeit hat unser „kleiner aber feiner“ Ortsverein 53 Mitglieder.